Für mich ist Sizilien aus dem Erdkunde Unterricht in der Mittelstufe in Erinnerung geblieben: damals hat unsere Lehrerin so mitreißend über den Vulkan Ätna und die Naturvielfalt der Sonneninsel erzählt, dass in meinem Hinterkopf ein „mental note“ abgespeichert wurde: dort muss ich auch irgendwann hin. Jahrzehnte später wurde der Plan dann umgesetzt. Und hier kommt deshalb mein Beitrag Sonneninsel Sizilien – 5 Tipps für die Reise!
Vorab gleich 5 Tipps:
- Der Fischmarkt von Catalania und der lokale Markt sind ein Erlebnis: beide sind recht ursprünglich, es gibt dort super viel frischen, regionalen Fisch, Gemüse, Obst. Und das bei recht moderaten Preisen. Einfach ein tolles Erlebnis.
- Streetfood in Catania ist deutlich günstiger und die Atmosphäre ursprünglicher und freundlicher als in Palermo. In Palermo spürt man es deutlich, dass der Touri erstmal ordentlich über den Tisch gezogen werden muss.
- Für die Tagesausflüge empfehle ich wärmstens den Bus zu benutzen. Interbus Italy bedient aus Catania und Palermo die nahliegenden Städte stündlich, die Abfahrten sind pünktlich und kosten tut es recht wenig. (z.B für die Catania-Taormina-Catania Route habe ich 8 EUR bezahlt). An die gebuchten Uhrzeiten muss man sich aber halten, die Umbuchung ist beschwerlich und im Bus findet kein Ticketverkauf statt.
- Preise für das Essen schwanken stark. Z.B. ein Arancini kann im Bahnhof ca. 2 EUR günstiger sein als in der Stadt (Preisspanne zwischen 3-7 EUR).
- Wenn ihr ein alkoholisches Getränk bestellt, gibt es meistens ein Haufen Snacks dazu: Chips, Oliven, Nüsse usw. Dies ist im Preis bereits inkludiert.

Unsere Reisezeit war im Winter, Ende Januar bis Anfang Februar. Das Wetter macht der Sonneninsel alle Ehre: Sonne ohne Ende, Temperaturen steigen tagsüber auf bis zu 20 Grad. Was für eine angenehme Abwechslung für die durchgehende Nässe und Dunkelheit in Hamburg!
Natürlich haben wir wieder fuchsig die Preise verglichen und uns den folgenden Schlachtplan zurechtgelegt:
- Mit dem Wizz Air Hamburg-Catania-Hamburg Flüge gebucht und nur Handgepäck genommen.
- Unterkünfte für 3 Tage in Catania und 3 Tage in Palermo gebucht.
- Folgende Tagesausflüge mit dem Bus gemacht: von Catania aus nach Taormina und Syrakus und von Palermo aus nach Cefalù.
- Ebenfalls sind wir mit dem Interbus aus Catania nach Palermo gefahren (Fahrtdauer ca. 2,5h) und von Palermo aus zurück zum Flughafen Catania (die Flughafen-Haltestelle liegt auf der Strecke des Linienbusses, von daher mega praktisch).
- Vulkan Ätna Wanderung kann man eher im Sommer machen; oben auf dem Berg ist kälter, windiger und dies muss im Januar nicht unbedingt sein.
Ging unser Plan auf: JA! 🙂 wir waren sehr zufrieden.
Eindrücke:
Es war alles wunderschön, auf unterschiedliche Art und Weise.

Catania ist deutlich ärmer als Palermo; aber dafür wild and wonderful und ursprünglich. Das beste Streetfood bekamen wir hier. Ebenfalls lernte wir eine interessante Salat-Kombination kennen: Grüner Salat mit Fenchel und Gurke, Öl-Zitronensaft Dressing dazu und fertig. So einfach und so lecker!

Taormina ist wie aus dem Bilderbuch: malerische Aussichten aufs Meer, die Berge und den Ätna, alles ist super schön und liebevoll restauriert.


Syrakus hat so viel Geschichte und so viele tolle Cafes; die Altstadt auf der Insel ist wie ein Märchen.

Palermo: die Mafia-Geschichte lässt sich nun mal nicht ignorieren; deswegen begleiteten die Gedanken uns auch dort in den Straßen. Die Stadt selbst ist reich, voller wunderschöner restaurierter Altbauten, Palazzos, Piazzas und dem Wirrwarr von verschiedenen Märkten und zahllosen Streetfood-Institutionen. Es gibt gefährliche Ecken, wo man sich eher nicht aufhalten soll; aber generell alles im Allen gut genießbar. An Palermo musste ich aktuell spontan auch bei dem estnischen Lied für das European Song Contest denken: Tommy Cash und „Espresso Macchiato“ – irgendwie sinnbefreit und doch lustig und mit Potential.

Cefalù ist eher ein kleiner, hübscher Badeort mit mehr Platz zum Atmen und mit deutlich entspannteren Atmosphäre.

Was Witziges:
Wir saßen gerade in einer Streetfood Bar und genossen unseren Vino und Antipasti, das Wetter war gut, die Laune auch und so haben wir den Trubel um uns herum beobachtet und kommentiert. Es kamen vier auffällig teuer gekleidete junge Leute rein: 2 Pärchen. An den Wänden des Bars waren Spiegel angebracht. Was machten die junge „Nachwuchsmafiosis“ (so haben wir die für uns genannt😊; war nicht böse gemeint, Palermo ist nun mal mit dem Thema stark vorbelastet): die schauten in den Spiegel und haben dabei die Haare nochmal zurecht gemacht; die Mädels sind einfach selbstbewusst in den Raum gewalked a la uns gehört die Welt, der Spiegel war deren Blick nicht würdig 😉)) Ich musste so schmunzeln. Es kam aber noch besser: wenn die Getränkebestellung kam, waren auf dem Tablett 2 x Aperol Spritz und 2 x Gin Tonic. Ratet mal, wer hat Gin Tonic bestellt? Natürlich nicht die Jungs. Für uns war dann reichlich Stoff zur Diskussion, ob die Mädels eher die Familia-Oberhäupte sind und die hübschen, sehr auf das Äußere achtende Typen eher Toyboys oder … oder … ich schreibe hier unsere fantasievollen Behauptungen besser nicht nieder. 😉
Zusammenfassung:
Sizilien als Sonneninsel hat unsere Erwartungen nicht enttäuscht; wir hatten sowohl schöne Natur, viel Geschichte als auch gutes Essen genießen dürfen und gut unterhalten waren wir auch. Mit viel Energie geladen sind wir in unsere kalte Metropolestadt zurückgekehrt, um weiterhin zuversichtlich Richtung Frühling zu schauen.

Liebe Grüße
Anne
Danke für Deinen Bericht.
Hast Du in Palermo,die Orangenen Schilder,an den Geschäften gesehen?
Sie weisen darauf hin ,daß keine Schutzgelder gezahlt werden.
Korrupte Strukturen,gibt es überall.
Im Ranking,ist Palermo eine der sichersten Städte Europas.
Ein Typischer Salat ist Fenchel,mit Orange.
Mit Gurke ist wohl eher Touristisch geprägt,doch sicher auch lecker.
Kommt wieder, die Insel ist so schön!
Hallo Daniela,
jaa, die Schilder haben wir auch gesehen.
Ich kannte auch eher die Fenchel-Organe Kombi, deswegen war die andere Version ungewohnt und inspirierend – es war lecker und ich mache es jetzt Zuhause auch immer wieder.
LG
Anne