Freut Euch auf unseren Reisebericht Bordeaux.
Bordeaux – seit Jahrhunderten das Herz der Weinwelt und ein Tor zur Welt durch den mächtigen Hafen an der Garonne.
Was macht eine Stadt zur Weinhauptstadt der Welt? Diese Frage begleitete uns, als wir uns auf den Weg nach Bordeaux machten – einer Stadt, die wie kein anderer Ort für Genuss, Geschichte und Lebensart steht.
Als perfekten Reisezeitpunkt wählten wir die zweite Septemberhälfte, wenn es in Hamburg schon herbstlich und die Tage kürzer werden. Die Anreise erfolgte mit Volotea, die im September 2024 Direktflüge von Hamburg nach Bordeaux im Angebot hatten. Bordeaux stand schon länger auf unserer Bucketlist – zum einen, weil die Stadt an der Garonne gerne als „Wine Capital of the World“ bezeichnet wird, zum anderen, weil Bordeaux viele Möglichkeiten bietet, das Umland bis zum Atlantik mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erkunden. So brauchten wir keinen Mietwagen.
Unser Hotel buchten wir im Stadtteil La Bastide, unweit vom Botanischen Garten. Die Wahl unseres Hotels fiel auf das Eklo Bordeaux Centre Bastide. Nach einem Frühstück mit Kaffee und Croissant verbrachten wir unseren ersten Tag damit, die Garonne über die Pont de Pierre Richtung Altstadt zu überqueren.

Die Altstadt von Bordeaux, ein UNESCO-Weltkulturerbe, ist ein Spiegel ihrer glanzvollen Vergangenheit. Rund um die majestätische Kathedrale St. André, die mit ihren gotischen Türmen schon von Weitem beeindruckt, entfaltet sich ein Labyrinth aus engen Gassen, eleganten Plätzen und prachtvollen Stadthäusern. Besonders der Pey-Berland-Turm, der die Kathedrale überragt, bietet einen atemberaubenden Blick auf die Dächer der Stadt und die umliegenden Weinberge.
Während die Kathedrale St. André und ihr Glockenturm die Highlights des Viertels sind, lohnt es sich, die umliegenden Straßen zu erkunden. Kleine Bäckereien, in denen der Duft frischer Canelés in der Luft liegt, und versteckte Antiquitätenläden verleihen diesem Viertel einen einzigartigen Charakter. Und natürlich lädt die eine oder andere Bar oder Brasserie dazu ein, sich gegen Mittag das erste Glas Wein zu gönnen – denn der Genuss darf in Bordeaux nicht zu kurz kommen.
Apropos Genuss: Bei der Essensplanung sollte man berücksichtigen, dass viele Restaurants in Frankreich nachmittags schließen und erst gegen 18 Uhr oder später wieder öffnen. Wir gönnten uns deshalb nach unserem ersten Glas Wein gleich noch eine Tajine im „Le Rizana“. Den Nachmittag verbrachten wir mit einem Spaziergang am Altstadtufer der Garonne.
Doch nicht nur zum Genießen lädt das Ufer der Garonne ein – auch Sportbegeisterte kommen hier auf ihre Kosten. Da wir in jedem Urlaub unsere Laufschuhe dabeihaben, wählten wir die Runde von unserem Hotel über die Pont de Pierre bis zur Cité du Vin und zurück über die Pont Jacques Chaban-Delmas als unsere Laufstrecke. Unterwegs entdeckten wir sogar einen Calisthenics-Park, perfekt für Klimmzüge, Dips und Push-ups.
Ein Ausflug nach Arcachon
Und so führte uns unser erster Ausflug nach Arcachon.
Arcachon, an der Atlantikküste gelegen, ist ein malerisches Küstenstädtchen, das vor allem für seine elegante Belle-Époque-Architektur, seine Austernkultur und die atemberaubende Natur bekannt ist.
Mit seiner entspannten, aber zugleich eleganten Atmosphäre ist Arcachon ein Ort, an dem die Zeit langsamer zu fließen scheint.

Die ausgedehnten Wege an der Küste nutzen wir dann für einen längeren Spaziergang um dann am Plage de Pereire unseren ersten Austernstop einzulegen.

Sechs Austern mit Baguette und zwei Gläsern Weißwein….das Leben könnte schlimmer sein 😀 Die Dune du Pilat schafften wir an diesem Tag dann aber doch nicht mehr, sondern machten uns dann auf den Rückweg zum Bahnhof von Arcachon, nicht aber ohne uns vorher nochmal ein Dutzend Austern zum Abendessen zu gönnen.
Bordeaux erreichten wir dann erst nach Sonnenuntergang.

Ein Ausflug nach Margaux
Einer unserer Ausflüge führte uns nach Margaux, ins berühmte Weinanbaugebiet. Eigentlich wollten wir dort einige Châteaus besuchen, doch wir hatten nicht bedacht, dass es ein Samstag war. „Verkostung nur nach Voranmeldung. Am Wochenende, an gesetzlichen Feiertagen und den ganzen August geschlossen“. So in etwa lässt sich der Samstag in Margaux zusammenfassen. Für mich, der in Rheinhessen und an der Deutschen Weinstraße aufgewachsen ist, war das schwer nachvollziehbar. Während an der Weinstraße jeder Winzer am Wochenende einen Weinausschank einrichtet, war Margaux an diesem Tag ziemlich trocken.

Nur eine einzige Weinbar hatte geöffnet – bis 15 Uhr. Wir genossen ein Glas Wein und einen kleinen Snack, aber insgesamt war der Besuch weniger ergiebig als erhofft.
Als wir uns dann den 15 Uhr näherten, fragte ich den Wirt, ob er gleich schließt, einfach in der Hoffnung, das er villeicht sagt „Ja, aber wollt ihr noch was trinken? Ihr könnt ja noch sitzen bleiben.“ Aber nein, um Drei ist zu.
Am frühen Abend waren wir wieder in Bordeaux und konnten das kulinarische Angebot der Stadt erneut in vollen Zügen genießen.
Am Sonntag schlug das Wetter in Bordeaux um, und es regnete den Vormittag über. Für mich eine gute Gelegenheit, die Ironman-Weltmeisterschaft der Frauen in Nizza per Livestream zu verfolgen. Als dann sogar eine Deutsche den Sieg holte, war meine Freude groß. Wir beschlossen, das gebührend zu feiern – natürlich mit einem Glas Wein am Ufer an der Garonne. Dort saßen wir bis in den Nachmittag hinein, ließen uns treiben und genossen die entspannte Atmosphäre am Flussufer.
Die Dune du Pilat
Am Montag nahmen wir erneut den Zug Richtung Atlantikküste, um die Dune du Pilat zu besuchen. Die höchste Wanderdüne Europas erhebt sich mit über 100 Metern Höhe, eingebettet zwischen dem Atlantik und den endlosen Pinienwäldern der Landes.

Ganz ehrlich: Anfangs war ich skeptisch, ob sich der Weg lohnen würde. Schließlich handelt es sich „nur“ um einen Sandhaufen. Doch als ich die Düne erklomm, war ich überwältigt von der Weite und Stille.

So endete unser Tag in Arcachon – und damit auch unser letzter Ausflug, bevor es am nächsten Nachmittag zurück nach Hamburg ging. Doch nicht ohne einen Besuch auf dem Marché des Capucins, wo wir uns zum Abschied noch einmal ein Dutzend Austern und ein Glas Weißwein gönnten.

Fazit
Ich hoffe, Euch hat der Reisebericht Bordeaux gefallen.
Bordeaux war für uns eine Reise wert. Die Mischung aus Kulinarik, Genuss, entspannter Atmosphäre und den vielfältigen Möglichkeiten, den Aufenthalt zu gestalten, hat uns rundum überzeugt. Bordeaux – wir kommen wieder!
Viele Grüße
Heiko
