Ich schrieb in den vorigen 4 Beiträgen (Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4) über die Stufen zur finaziellen Freiheit – so wie es bei mir war – und zur Selbstbestimmung.
Wenn es in den ersten Jahren eher darum ging, überhaupt zu überleben, sind später weitere Aspekte wie der Wunsch, Selbstbestimmung über meinen Leben zu wahren, mehr Qualität und Balance zu erreichen, hinzugekommen.
Hat der monetäre Werdegang mich als Person verändert?
In der Tat, ja. Es gibt viele parallele Entwicklungen zu Stufen der finanziellen Freiheit.
Freundeskreis
Ich frage mich manchmal, wieso ich bestimmte Menschen damals in mein Leben reingelassen habe, bei denen der Freundschaftsgedanke und ob wir als Personen überhaupt Gemeinsamkeiten haben, manchmal so gar nicht vorhanden war. Aber die gleiche Dynamik herrschte auch auf der finanziellen Front: alles, was irgendwie passte, wurde genommen.
Aktuell verschwende ich mich in der Hinsicht nicht mehr. Eher gilt der frugalistische Ansatz: bereiten mir die Begegnungen Freude, inspirieren und bauen die mich auf? Giftspritzer und Manipulierer bauche ich nicht.
Konsumverhalten
Shoppen gehen am Wochenende war eine regelmäßige Tätigkeit. Klamotten und andere Gegenstände sammelten sich, man hat sich überlegt, eine größere Wohnung zu mieten, weil die Garderobe einen extra Raum benötigt😉
Auch jetzt bin ich weit entfernt von Minimalismus und Frugalismus. Aber es gibt Regeln bei der Neuanschaffung von Kleidung und anderen Sachen. Ich frage mich immer: bereitet es mir langfristig Freude? Ersetzt es einen anderen Gegenstand, der kaputt gegangen ist und brauche ich es wirklich? Spontankäufe gibt es nicht mehr. Stattdessen habe ich eine Liste, wo ich Kaufideen eintrage und diese wird 2-3 Mal pro Jahr (Black Fridays, Amazon Prime Days, Schlussverkäufe) kritisch analysiert und erst dann gebündelt bestellt. Im Laufe der Jahre habe ich im Frugalismus und Minimalismus viel Inspirierendes gefunden und das für mich Sinnvolle nach und nach umgesetzt. Wie ich mich dabei fühle? Befreit, ausgeglichen und viel fokussierter.
Umgang mit Geld
Als arme Studentin war es kein Thema, täglich sich mal ein Coffee to go zu holen, Bagels oder Snacks zu kaufen, auswärts zu essen, hier mal 5 Euro für ein Wässerchen, da mal 10 Euro für Modeschmuck auszugeben. Schwimmsachen Zuhause vergessen – egal, dann kaufe ich halt schnell mal Neue.
Was für eine Verschwendung! Hat jemand damals das Denken bei mir im Kopf kurzgeschlossen? War ich bestrahlt?

Obwohl ich mir jetzt nun wirklich keine Gedanken wegen solcher Kleinigkeiten machen sollte, ist die Entwicklung genau in die umgekehrte Richtung gegangen. Ich gebe sehr ungerne Geld für den Alltag aus. Es tut mir fast physisch weh, für den Kaffee/Wein/Mittagessen das 3-4fache zu zahlen, wenn ich dafür mit etwas Vorbereitung fast nichts ausgebe muss… Eher muss ich immer daran denken, wie viele Dividendenaktien ich dafür hätte kaufen können ;-)))
Spaß beiseite, so extrem ist es nun auch nicht: mal ein Weinchen oder Essen mit Freunden macht ja auch Freude. Aber Kaffee und Mittagessen werden schön Zuhause vorbereitet und mitgenommen 😉 Generell gilt auch hier, dass wenn daraus ein Erlebnis oder eine schöne Erfahrung wird, ist es fein –> #Erlebnisdividende 😉. Ansonsten lieber ne Aktie ins Depot holen.
Ein paar weitere Veränderungen im Mindset gibt es noch, mehr dazu beim nächsten Mal!
Liebe Grüße
Anne