
Teil 3: Regelmäßige Nebengeldströme schaffen
Wie bereits berichtet, mit den vielen verschiedenen Jobs konnte ich mein Studium gut finanzieren und auch wenn ich bereit sin der Vollzeitanstellung war, habe ich keinen Grund für mich finden können, das Zusatzeinkommen einzustellen. Dadurch konnte ich sehr gemütlich Urlaube und einige Extras hier und da mal mir ohne groß Nachzudenken erlauben. Dadurch war die Arbeitsbelastung aber auch nicht mehr 40h die Woche, sondern teilweise sogar 50h+. Von Nichts kommt Nichts und so war ich durch zu viel Arbeit und zu wenig Freizeit kurz vor Burnout. Aber wem interessiert das? Solange man performt, ist man die beste Mitarbeiterin, wenn man merkt, es wird komplex, heißt es, schnell sich vom Problem lösen. Eine gute Lehre für mich. Ich hatte total falsche Prioritäten bis dahin gesetzt und war viel zu abhängig vom Dritten. Also ich will auf den Beinen landen und selbst für mich bestimmen was und wie viel gerade für mich gut ist.
Weitere Selbtsanalyserunde startete. Was kann ich überhaupt selber anbieten?
Fangen wir mal von Vorne an: ich kann Sprachen. Z.B. meine Muttersprache wird hier nicht gesprochen und einer meine Abschlüsse war im Bereich Linguistik; praktische Erfahrungen sammelte ich bei der Europäischen Parlament. Eigentlich bestens dafür vorbereitet. Vielleicht will jemand meine Muttersprache – Estnisch – lernen? Ich kann auch übersetzen und dolmetschen? Geht klar, Anzeige geschaltet und mich bei den bestimmten Behörden als Dolmetscher/Übersetzter gelistet. Soweit so gut. Der Schritt erwies sich als erfolgreich und vor allem lerne ich dadurch sehr spannende Leute kennen, die aus verschiedensten Gründen Estnisch lernen wollen. Kleine Werbung zwischendurch: wenn du dich für Estnisch für Anfänger interessierst, melde dich doch bei mir: info.ahsconsult@gmail.com.
Weiter mit der Sprache: während eines Smalltalks in der Mittagspause in der Kantine der Europäischen Parlaments hat eine Kollegin mich gefragt, ob ich Lust hätte, bei einem Coding-Job den estnischen Part zu übernehmen. Da wäre eine Firma im Holland, die händeringend jemanden dafür sucht. Ok, mit Fragezeichen im Kopf kontaktierte ich die Firma und wir wollten mal testen. Aus dem Test sind es mittlerweile über 20 Jahre Zusammenarbeit geworden. Die ganze Kommunikation läuft gemütlich über E-Mail/Telefon – also virtuell; das erste Mal haben wir uns vor 5 Jahren gesehen. Eine sehr angenehme Zusammenarbeit und super nette Leute.
Ok, abgesehen von der Muttersprache: was könnte ich noch anbieten? Ich mag Sport sehr gerne und bin sehr gut am Langlauf. Wieder mal zufällig wurde ich gefragt, ob ich bei einer Firma mit den Mitarbeitern mal 2 x in der Woche laufen gehe und dass wir am Ende an einem Laufevent teilnehmen könnten? Witzige Möglichkeit und die Mitarbeiter waren auch sehr fleißig und diszipliniert dabei. Hat mir viel Freude bereitet.
Also regelmäßige Geldströme waren einigermaßen installiert; die Tätigkeiten haben mir wesentlich mehr Freude bereitet als mein damaliger Job, nun kostete der immer noch 40h meine Zeit pro Woche. Und 40h schlechte Laune muss halt auch verdaut werden. Es zieht hat ganz schön runter. Es war mir aber auch klar, dass der Weg bis zur kompletten Selbständigkeit noch dauern wird. Wenn ich mein Leben weiter leichter leben will, sollte auch der 40h Job ein angenehmer Zeitvertreib werden und am besten auch etwas weniger Zeit in Anspruch nehmen, bin ja doch auch kein Roboter 😊 Und ich wusste bereits, was mir Spaß machen würde! Durch eine Fortbildung und Jobwechsel war das Problem auch endlich gelöst und das Leben wurde sehr viel lebenswerter! 😊
Alles wieder nur Zwischenschritte; das Wichtigste, womit ich aktuell mich wirklich frei in meinen Entscheidungen fühle, kommt aber noch im Teil 4! 😉
Möchtest Du auch Teil 1 und Teil 2 lesen?
Liebe Grüße
Eure Anne